Kunstrasenplätze - schon lange nicht mehr zeitgemäß!

Kunststoff in Natur und Umwelt ist ein weltweites Problem! Daher setzt sich der BUND Lübeck seit Jahren dafür ein, die Verwendung von Kunststoffen in jeglicher Form zu beschränken. Dazu gehört selbstverständlich auch Mikroplastik, welches - wie mittlerweile bekannt - in unserer Umwelt schon massenweise vorhanden ist.

In diesem Zusammenhang ist es um so unverständlicher, dass schon seit vielen Jahren und noch immer Kunstrasenplätze mit Plastikgranulat angelegt werden, auch in Lübeck! Zuletzt ist dies gerade bei der neuen Sportanlage Falkenwiese geschehen. Unsere Kritik daran - mit der Befürchtung des Austragens in die nahe Wakenitz - hatten wir im April 2019 in einem Brief an den Umweltsenator formuliert. Die von der Stadtverwaltung daraufhin erhaltenen Antworten waren zwar ausführlich, aber nicht zufriedenstellend. Also haben wir weiter nachgefragt.

Dann hat uns alle im Juni 2019 die Realität eingeholt und unsere Befürchtungen - in Form eines Unwetters mit Starkregen - wurden leider sehr schnell bestätigt, denn Massen an Kunststoffgranulat sind in die Wakenitz gelangt (die Medien berichteten). Dieses Ereignis veranlasste den BUND Lübeck dazu, ein kritisches Schreiben mit entsprechenden Forderungen an die politischen Entscheidungsträger in Lübeck zu senden. Dieses Schreiben hat anscheinend dazu beigetragen, dass einige Fraktionen 'aufgewacht' sind und das Thema nun auf der Agenda haben. Parallel sind BUND-Aktive auf ein Gesprächsangebot der Stadtverwaltung (Bereich Schule und Sport) eingegangen und haben sich über das Thema ausgetauscht. (Hier das Schreiben als PDF.)

Fazit: Da es mittlerweile auf EU-Ebene einen Beschränkungsvorschlag für "bewusst zugesetztes" Mikroplastik in Kunststoffrasensystemen gibt (Verbot ab spätestens 2022) und das Land Schleswig-Holstein die Förderung solcher Sportplätze beenden will, besteht Anlass zur Hoffnung. Doch wie immer stellt sich die Frage: Warum wurden in den letzten 10 Jahren mehrere tausend Rasen- und Tennisplätze in Kunststoffrasenplätze umgewandelt, obwohl die negativen Auswirkungen von Mikroplastik schon lange diskutiert werden? Jetzt werden als Alternativen die Verfüllung mit Korkgranulat oder Quarzsand geplant und teilweise auch schon umgesetzt. Doch der BUND setzt sich weiterhin auch für Naturrasenplätze ein, denn sie erzeugen ein besseres Kleinklima und produzieren am Ende keinen Plastikmüll - denn davon gibt es schon genug auf der Welt!

BUND-Arbeit gegen die Plastikflut